Durch die Kreuzungen der Kurzblatt-Mönchklivie mit der Daruma aus Japan entstanden die Henglan-Klivien. Es sind im Prizip Mini-Darumas. In den ersten Jahren waren diese Pflanzen nur zu extrem hohen Preisen zu bekommen. Inzwischen hat sich in China die Wertschätzung dahingehend geändert, daß nur noch die Pflanzen ohne faltige Blätter gewünscht werden um insgesamt eine gute Qualität zu erreichen. Die Pflanzen sind auch heute noch teuer während insgesamt die Preise doch sehr gefallen sind speziell bei Pflanzen mit faltigen Blättern.
Ebenfalls als Mini-Darumas kann man die Sparrows bezeichnen obwohl sie als Mutationen aus normalen chinesischen Klivien entstanden sein sollen. Auch diese Pflanzen wurden in den ersten Jahren zu sehr hohen Preisen gehandelt. Darüber hinaus treffen die Aussagen wie bei den Henglan auch hier zu.
Ein augenscheinlicher Unterschied zwischen den Pflanzen ist für jeden sichtbar. Die Henglan haben runde Blattenden während die Sparrow spitz zulaufende Blattenden haben - daher auch der Name(Spatzenschnabel). Was beide Pflanzen gemeinsam haben sind die Empfindlichkeiten gegen kühle Temperaturen.
Heute haben sich die Wertigkeiten dahingehend geändert, daß nicht mehr die unbedingte Zwergwüchsigkei im Vordergrund steht. Die Henglan und auch die Sparrow werden in erster Linie als Pollenspender bei den buntblättrigen Pflanzen genutzt.
Eine Art der Vermehrung der Klivien ist die Teilung. Die entstandenen Kindel werden von der Mutterpflanze getrennt. Die so vermehrten Pflanzen sind in Farbe und Habitus der Mutterpflanze identisch.
Nachdem die Pflanzen dem Kübel entnommen sind, ist es ratsam den Wurzelballen mit Wasser abzuspülen. Dadurch ist es einfacher die Wurzeln zu entwirren. Möglichst viele Wurzeln der
einzelnen Pflanzen sollten erhalten bleiben. Obwohl sie nach dem Topfen größtenteils absterben und durch die neu gebildeten Wurzeln ersetzt werden, ist ein zügigeres Anwachsen gegeben.
Die so gewonnenen Einzelpflanzen können dann entsprechend getopft werden. Die einzelnen Kindel sollten mindestens 2 - besser noch 3 Blattpaare aufweisen. Es ist dadurch eine bessere Blühwilligkeit gegeben. Bei zu früh abgenommenen Kindeln soll Diese eingeschränkt sein.
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Die Aussaat der Cliviasamen ist eigentlich denkbar einfach. Zunächst muß man die Samen aus ihrer Hülle befreien. Vorsichtig ist dabei zu Werke zu gehen, da es häufiger vorkommt, daß schon in der Hülle die Samen gekeimt sind und die Keime sehr leicht abbrechen und der Same dann verloren ist.Hat man die Samen aus der Beere befreit, sind sie noch von einer dünnen Haut umhüllt. Auch diese wird vorsichtig entfernt.
Danach bringt man die Samen bis zur Hälfte in das Pflanzsubstrat ein und wartet darauf daß sie keimen.
Sollte man so verfahren, ist der Mißerfolg nicht unwahrscheinlich. Besser ist es, die Samen ensprechend vorzubereiten. Zunächst sollte man Substrat, welches keimfrei ist, zur Verfügung haben. Es gibt unterschiedliche Auffassungen welches das beste Substrat ist. Manche nehmen Gemische aus Kokohum, Perlite und Anzuchterde, Andere mischen noch Kohle hinzu. Es sollte jeder das aus seiner Sicht beste Substrat bereitstellen.
Die Samen sind sehr anfällig für Pilze. Es wird vielfach mit Fungiziden gearbeitet. Bei umfangreichen Aussaaten ist es wohl unumgänglich. Eine Ansteckung der Samen untereinander wird dadurch vorgebeugt. Bei wertvollen Samen der großen Züchter ist es auch durchaus sinnvoll. Als Hobbyzüchter kann man es auch einfach durch gründliches abwaschen der Samen mit einem Geschirrspülmittel lösen. Man hat die Samen im Auge und kann sofort reagieren falls es notwendig sein sollte.
Wichtig ist auf jeden Fall, daß das Substrat durchlässig ist und Staunässe vermieden wird. Die Pflanzgefäße sollten Bodenlöcher haben und bei einer Temperatur von ca. 25°C aufgestellt werden. Eine Abdeckung des Pflanzgefäßes mit durchsichtiger Plastikhaube oder Folie ist notwendig um den Keimlingen zwar Licht (keine direkte Sonne) zu gewähren aber Fruchtfliegen und anderen Schädlingenkeinen Zugang zu bieten. Sehr vorteilhaft sind Zimmergewächshäuser welche eine Beheizungsmöglichkeit bieten und durch ihre Haube für Schädlinge keinen Zugang haben.
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In ihrem natürlichen Lebensraum in Südafrika wachsen gelegentlich verschiedene Clivienarten am gleichen Standort und bilden natürliche Hybriden. Im Jahr 2006 wurde die erste offiziell beschriebene natürlich vorkommende Hybride, mit C. miniata und C. caulescens als Clivia x nimbicola beschrieben.
Die C x interspecific ist eine Hybride zwischen mehreren verschiedenen Clivien wie C.miniata, C.gardenii, C.robusta und C.caulescens. Es sind und werden auch in den Folgezeiten sehr spannende Hybriden entstehen. Schon jetzt sind in Australien, Neuseeland, Usa und Südafrika sehr differenzierte Formen in Farbe und Habitus gezüchtet worden.
Die führenden Züchter mit entsprechenden Nachweisen in Ihren Zuchtbüchern und Samenkatalogen werden mit Sicherheit die entscheidende Rolle für neu entstehende Linien spielen. Nicht übersehen sollte man aber die Hobbyzüchter bei denen mit etwas Glück ebenfalls sehr interessante Pflanzen wachsen werden.